Santa Fé Reverie

Unter dem Titel "Bogota" verewige ich eine Aussicht, die so scheinbar endlos wie die Stadtgeschichten ist, die sich zwischen den verwinkelten Gassen und den modernen Bauten verbergen. Aus einer erhöhten Perspektive fange ich das Herz Kolumbiens ein, eine Metropole, die sich zwischen Hügeln und unendlichen Dachlandschaften erstreckt. Zahllose Häuser kleiden die Hänge wie Stofffetzen, ein Patchwork aus Ziegeldächern in sämtlichen Farbschattierungen von rötlichem Terrakotta bis hin zu verblassten Grau- und Blautönen. Eingebettet in eine Kulisse grüner Bergrücken, die die Skyline klar definieren, versinkt der urbane Raum in einem leichten Dunst, der die Konturen malerisch verwischt.

Santa Fé, ein Bezirk Bogotas und totz seiner Nähe zum pulsierenden Zentrum ein Ort zunehmender Vergessenheit, gibt mir einen Blick frei, der viele Geschichten erzählt. Die unterschiedlichen Stadtviertel sind klar auszumachen, eine Vielfalt, die sich durch Historie, Kultur und den Wandel über die Jahrzehnte entwickelt hat. Nicht ohne Grund gewählt, bringt die Distanz zu den Straßenzügen, den Menschen und ihrem alltäglichen Treiben eine Friedlichkeit mit sich, die fast surrealistisch wirkt im Kontrast zum geschäftigen Treiben weiter unten.

Die Bildkomposition an sich ist das Ergebnis von Geduld und einem Auge fürs Detail. Mit einer Brennweite von 62mm gelingt es mir, einen weiten Ausschnitt der Stadt festzuhalten, ohne die Intimität der Szene zu verlieren. Durch die Blende f8 erreiche ich eine ausreichende Schärfentiefe, die den Detailreichtum der Stadtarchitektur bis in die Ferne erhält. Die natürliche Linienführung, die sich aus den Straßen und der Landschaft ergibt, führt das Auge durch das Bild, während die verteilten grünen Flecken der Vegetation das Auge beruhigen und einem urbanen Überdruss entgegenwirken.

Beim Fotografieren empfinde ich eine Mischung aus Ehrfurcht und Neugier. Es ist dieses Zusammenspiel aus Distanz und Nähe zur Metropole, das den ganz besonderen Reiz ausmacht. Ich habe diese Perspektive gewählt, weil sie die Geschichte und die Vielschichtigkeit Bogotas auf eine Weise einfängt, die Worte nur schwer beschreiben können. Die sichtbare Ausdehnung der Stadt lässt die Grenzen der urbanen Welt verschwimmen und zeugt von einer vitalen Dynamik – ein Symbol für den lebendigen Atem einer Stadt, die nie schläft, sich ständig verändert und eine Faszination ausstrahlt, der man sich nicht entziehen kann.


Dieser Beitrag ist Teil der Fotoreihe Colombia von Dr. Alexander Motzek. Erkunde hier weitere Fotografien dieser Kollektion.

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